Marianne Strobl zeigte Wien um 1900 als Schauplatz radikaler Modernisierung: Sie richtete ihre Kamera auf die Fundamente von Gasometern, auf Betonskelette von Fabriken oder – dank des eben erst eingeführten Magnesium-Blitzlichts – in die Tiefen von Wasserspeichern oder Kanalschächten. Der Auftrag an die Fotografin lautete, spektakuläre Bilder der später nicht mehr sichtbaren Innen-Konstruktionen zu schaffen, mit denen die Bauindustrie die Argumente für den Einsatz innovativer Technologien visuell zu unterstreichen vermochte. Dass etwa die Gemeinde Wien als Betreiberin der Anlagen vom Gaswerk bis zur Telefonzentrale diese Aufnahmen auch für ihre Reklamezwecke benützte, war ein sicherlich erwünschter Nebeneffekt. Was Marianne Strobls Werk einzigartig macht, ist die einfallsreiche Inszenierung der arbeitenden Menschen nicht nur auf Baustellen, sondern auch in Restaurants, Hotels oder Krankenhäusern.

Nur die größten Baustellen
Marianne Strobls Fotokampagnen
Ausstellung
Kuratiert von Monika Faber und Martin KeckeisPhotoinstitut Bonartes
Seilerstätte 22
1010 Wien
Tel: +43-(0)1/236 02 93
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Handout_dt Handout_en EinladungProgramm
20.11.25 — 18:00
»Eisenbetonkonstruktionen in Fotografien von Marianne Strobl«
Dialogführung mit dem Architekten und Publizisten Otto Kapfinger und Monika Faber
Zugehörige Publikation
»Marianne Strobl.
»Industrie-Photograph«, 1894–1914«
Ulrike Matzer (Hg.)
mit Beiträgen von Ulrike Matzer, Andreas Nierhaus und Hanna Schneck

















