»Ist es allein schon schwierig, in diesen engen Löchern wie ein Dachshund umherzuschliefen und auch oft nicht ohne Gefahr, so ist es geradezu ein Meisterstück zu nennen, noch einen photographischen Apparat mit sich zu schleppen, mit Magnesiumlicht zu photographieren und bei dem dadurch entstehenden Rauch – nicht zu ersticken.«
L. Hans Fischer, Neuigkeits-Welt-Blatt, 13. Februar 1897
In den 1890er-Jahren erforschte Pater Lambert Karner im Mittelalter gegrabene Höhlen von Niederösterreich bis ins südliche Bayern. Emil Wrbata, ein Absolvent der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt (Wien), begleitete ihn mit der Kamera und modernster Blitzlichtausrüstung in die dunklen, extrem engen Gänge dieser »Erdställe«. – Vorträge mit Diaprojektion »in Originalgröße« versetzten ein breites Publikum in Staunen, ein Prachtband mit Fotografien und wissenschaftlichem Text richtete sich an die Fachwelt und gab Anstoß zur weiteren Beschäftigung mit dem bis heute ungelüfteten Geheimnis um die unterirdischen Anlagen. Seine Erfahrungen mit dem Einsatz künstlichen Lichts in schwierigen Situationen prädestinierten Wrbata geradezu, an Tatorten von Verbrechen zu fotografieren: Er wurde erster Leiter des 1898 gegründeten Fotoateliers der Polizeidirektion in Wien.
