Anonym, Schüler auf dem Dach der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, vor 1913

Die Photographie als Schuldisziplin, Internationaler Workshop

10.05.2012 10:00h

Dauer: 10.05.2012- 11.05.2012

Mit diesem zweitägigen Workshop möchten wir erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts über den bedeutenden Fotochemiker und -historiker Josef Maria Eder (1855-1944) zur Diskussion stellen. Für Eder war die in den 1880er Jahren beinahe explosionsartig steigende Popularität von Fotografien, fotografisch basierten Reproduktions- und Druckverfahren sowie bereits der beginnenden Filmtechnik vor allem ein Motiv, sie auf ihre intellektuelle Aussage hin abzutasten. Sein Artikel „Die Photographie als Schuldisziplin“ kann als Schlüsseldokument für sein dauerndes Bemühen gelten, die spontanen Wirkungen des Mediums didaktisch aufzubereiten und dadurch auf möglichst breiter Ebene verständlich und nachvollziehbar zu machen.

Überraschend früh gelang es ihm, in Wien eine staatliche „Graphische Lehr- und Versuchsanstalt“ (GLV) aufzubauen, die ob ihrer enzyklopädischen Ausrichtung bald die Aufmerksamkeit vieler internationaler Experten auf sich zog. Als vom Konzept der Polytechnika des frühen 19. Jahrhunderts abgeleitete „berufsbildende höhere Schule“ hat die GLV traditionell intensive Beziehungen zu den „realistischen“ Natur- und Wirtschaftswissenschaften, bietet sich aber immer auch zur allgemeinen Fortbildung und zum Kunststudium an.

Die Beschwörung der Fotografie als Paradigma eines inter- und transdisziplinären Kulturphänomens hat in den letzten Jahren wieder eine beachtliche Konjunktur erfahren. Mancherorts ist mit der zunehmenden Diversifikation moderner Kommunikationsformen sogar von einer „postdisziplinären Flexibilisierung“ die Rede. Nicht ohne skeptische Untertöne jedoch, und zwar häufig gerade dort, wo die Fotografie als legendäre „Botschaft ohne Code“ (Roland Barthes) apostrophiert wird. Das reicht von einer willentlich „brachial“ auftretenden „Kritik des Auges“, damit dieses sich etwa „selbst als Kamera zu erkennen lernt“, über einen Unmenge von Internetratschlägen bis zum komplizierten Ansinnen, medienpädagogische Materien in das System eines muttersprachlichen Sekundarschulunterrichts  zu integrieren. Die neue Nervosität der Szene korrespondiert hier auffällig mit den älteren Warnungen Franz Rohs, Walter Benjamins und Laszlo Moholy-Nagys, Fotografien müssten wie ein Schriftstück durchbuchstabiert werden; ansonsten würde man - sozusagen wie der Ochs vorm Baum - als Analphabet dastehen.

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