Fotobücher in Österreich 1840–1945
Bibliografie in progress

Zum Projekt

 

Die Datenbank »Fotobücher in Österreich 1840–1945 – eine Bibliografie in progress« zu fotografisch illustrierten Publikationen entstand im Zuge der Vorbereitungen zur Ausstellung Foto.Buch.Kunst – Umbruch und Neuorientierung in der Buchgestaltung. Österreich 1840–1940, die 2019 in der Albertina in Wien gezeigt wurde. Der frühe Zeitraum wurde gewählt, um der Frage nachzugehen, wie die Fotografie ihren Weg ins Buch fand und schließlich zum gedruckten Massenmedium avancierte.

Im Lauf der Zeit änderten sich die Produktionsbedingungen und das Erscheinungsbild von illustrierten Büchern enorm. Ihre vielfältige Gestaltung macht bis heute eine greifbare verbindliche Definition des »Fotobuchs« unmöglich. Der bewusste Verzicht auf die limitierende Vorstellung von ingeniöser Autorschaft oder auf wie auch immer geartete normative Qualitätsansprüche eröffnen einen aufgeklärten Blick auf die Mannigfaltigkeit dieses Mediums. In der Bibliografie stehen somit – ohne Wertung – großformatige Prachtbände mit Originalabzügen und künstlerisch gestaltete Fotobücher neben billig gedruckten Firmenbroschüren oder reich bebilderten Reiseberichten nebeneinander. Zeitungen und Zeitschriften werden nicht berücksichtigt, auch wenn sie gelegentlich dem Charakter eines Buchs nahekommen mögen. Mappenwerke (als eine ungebundene Publikationsform) und Alben hingegen finden – zumal da sie vergleichsweise noch wenig erforscht sind – Aufnahme in die Datenbank, sofern sich mehrere Exemplare eines Titels nachweisen lassen (und so über ein singuläres, privat verfertigtes Sammlungsobjekt hinausgehen).

In erster Linie richtet sich die Bibliografie an die fotowissenschaftliche Zunft. Hier bildet sie eine Grundlage, um das Verhältnis von Fotografie und Druck weiter zu untersuchen. Darüber hinaus bietet sie der Forschung ein Quellenmaterial, um die Wissens-Geschichte von Disziplinen wie der Anthropologie, Medizin, Astronomie, Geografie oder Kriminalistik zu schreiben, in denen (gedruckte) Fotografien zentrale Elemente des wissenschaftlichen Diskurses waren (und teils heute noch sind). Aber auch viele gesellschaftliche Phänomene spiegeln sich in Fotobüchern, man denke nur an die Bildpropaganda politischer Strömungen, gleich welcher ideologischen Provenienz; oder die touristische Vermarktung von Städten und Landschaften.

Das präsentierte Material bietet einen Überblick, kann aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die Arbeit an der Datenbank wird laufend fortgeführt, weitere Titel, bibliografische Details (etwa weitere Auflagen) und Bildbeispiele werden je nach Verfügbarkeit nach und nach ergänzt. Die Datenbank findet man unter fotobuch.bonartes.org.