Felix von Luschan: Frauenportrait aus der Serie 'Kleinasiatische Typen', 1882, Albuminabzug, 13,7 x 17,8 cm auf Vorsatzkarton © Department für Anthropologie der Universität Wien

Workshop – Der fotografische Nachlass Felix von Luschan

29.09.2017 10:00h

Dauer: 29.09.2017

Ab September 2017 widmet sich das Photoinstitut Bonartes in einem Forschungsprojekt dem erst kürzlich am Department für Anthropologie der Universität Wien wiederentdeckten, überaus umfangreichen fotografischen Nachlass des Anthropologen und Archäologen Felix von Luschan (1854–1924).

Als ausgebildeter Arzt und Professor für Physische Ethnografie in Berlin war der gebürtige Österreicher methodisch breit aufgestellt und an größeren Zusammenhängen der menschlichen Kulturentwicklung interessiert. Bereits während seiner frühen archäologischen Kampagnen in Kleinasien fotografierte er nicht nur freigelegte Ruinenstädte, sondern auch die aktuell dort lebende Bevölkerung. Im Licht seiner These einer spontanen Wiederkehr anthropologischer 'Ur-Typen' sollen von Luschans 'Typenfotografien', die dem strengen Protokoll der anthropologischen Fotografie nur wenig verpflichtet erscheinen, hier auf ihre Rolle als Mittler zwischen vergangenen Kulturen und lebenden Körpern untersucht werden. Als Kurator und späterer Direktor des Berliner Museums für Völkerkunde sammelte er neben eigenen Reisefotografien außerdem weit über 5.000 fotografische Dokumente einer Vielzahl anderer anthropologischer Expeditionen in ferne Weltgegenden. Diese Sammlungstätigkeit wirft auch die Frage nach von Luschans Rolle als Choreograph einer universalen fotografischen Nachstellung früher Kulturen der Menschheit auf.

Der Workshop soll dem Projekt als Kickoff-Event dienen und anhand der Auseinandersetzung von geladenen Forscher*innen mit der Thematik wichtigen Input für die Projektgenese liefern.
Über die wissenschaftlichen, publizistischen sowie ausstellungsbezogenen Aktivitäten im Rahmen des Forschungsprojekts wird die Bonartes-Homepage laufend informieren. Für weitere Fragen steht gerne die Projektkuratorin Katarina Matiasek (k.matiasek@bonartes.org) zur Verfügung.

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