Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich (Band 22)

Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase. Anita Berber in Wien 1922

Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich (Band 22)

Magdalena Vukovic (Hg.)
mit Beiträgen von Ralf Georg Czapla, Agnes Kern, Matthias Marschik und Magdalena Vuković
Salzburg: fotohof edition, 2023
Sofcover, 168 Seiten, 87 Abbildungen

€ 18

 

Im November 1922, inmitten der Wirtschaftskrise, kennt Wien nur ein Gesprächsthema: Anita Berber und ihre Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase. Zusammen mit ihrem Partner Sebastian Droste bringt sie Tabuthemen wie Drogenmissbrauch, Suizid und homosexuelles Begehren auf die Bühne. Um das skandalumwitterte Programm zu bewerben, tritt das Duo vor die Kamera Madame d’Oras. Seit Jahren schon arbeitet Berber mit der Wiener Porträtfotografin an der Inszenierung ihres raffinierten Spiels aus kalkuliertem Schock und Tanzkunst. Diese düster-dramatischen Fotografien illustrieren nicht nur zahlreiche Zeitungsartikel, sondern auch Berbers einzige Publikation. Darin gibt sie Einblick in ihre Gedankenwelt, kritisiert die Hysterie um ihre Person und befeuert sie zugleich aufs Neue.

 

In Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase. Anita Berber in Wien 1922 untersucht Magdalena Vuković die fotografische Zusammenarbeit d’Oras und Anita Berbers im Detail. Darüber hinaus beschreibt der Historiker Matthias Marschik die Rolle des Ausnahmeverlegers Leo Schidrowitz im Zusammenhang mit Berbers und Drostes Buch. Der Literaturwissenschaftler Ralf Georg Czapla analysiert die Gedichte der beiden, Drostes jahrelange Tätigkeit als Lyriker und seine literarischen Vorbilder. Agnes Kern macht sich auf eine queere Spurensuche, nicht in der Biografie, sondern im künstlerischen Werk Berbers und Drostes.

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